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Die Gutenberger Brothers 10.03.2019, 11 Uhr (Frühschoppen)
Seit dem Film „Chocolat“ von Lasse
Hallström aus dem Jahr 2000 nach der Romanvorlage von Joanne Harris gehört Jazz
Manouche längst zum guten Ton der europäischen Kulturwelt vor allem Dank Johnny
Depps Engagement als musizierendem Zigeuner.
In dieser Tradition stehen die Guttenberger
Brothers aus Stuttgart. Ohne ihre (Sinti)Wurzeln zu ignorieren ist dieses
Ensemble in der Musik weitergegangen und im Heute angekommen. Die Besetzung ist
durch Saxophon, Klavier und Schlagzeug zum Jazzbandformat angewachsen, bedient
jedoch nach wie vor, durch das Spiel der Sologitarre, sowie ab und an der
traditionellen Rhythmusgitarre, das Klischee der Jazz Manouche Band. Die eigenen
Titel verfügen Uber den Charme von Kompositionen eines Django Reinhardts mit den
typischen harmonischen Wendungen.
Doch das herausragende der neuen CD „#ONE“
ist der Gesang von Knebo Guttenberger. Neben den beiden Instrumentals
„Artellerie Lourde“ von Django Reinhardt und der Uptempo-Nummer „Hart &
herzlich“ von Branko Arnšek dürfen alle Titel gern dem Genre „Vocaljazz“
zugeordnet werden.
„I only have eyes“ und „There will never
be“ im medium Swing-Tempo sowie die Balladen „I wish you love“ und „Fools rush
in“ sind Pendants zu Frank Sinatras Interpretationen in englischer Sprache. Auf
portugiesisch singt Knebo den Titel „Otono no rio“ von Ed Motta, dem
brasilianischen Stevie Wonder. Im original als Swingtitel interpretiert haben
die Guttenberger Brothers eine Version geschaffen, welche dem Stil Ed Mottas
durchaus gerecht wird. Alle anderen Gesangstitel sind in deutscher Sprache und
stehen in direkter Konkurrenz zu Herrn Roger Cicero, wie das Jazzpodium schon
bemerkt hat. Es werden wichtige Themen behandelt, wie die Sehnsucht in „Es geht
nicht ohne dich“ oder die Freundschaft in „Meine beste Freundin“, oder auch
Befindlichkeiten der menschlichen Psyche in „Frühlingsgefühle“. Der Titel „Ich
hatte geträumt“ ist allerdings ein Beitrag zur aktuellen politischen Situation
der Flüchtlingskrise. Es bleibt noch der Titel „Zu zweit“ von Roger Cicero, dem
die Guttenberger Brothers sogar noch etwas mehr Biss verleihen.
Knebo Guttenberger:
Gesang, Rhythmusgitarre