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Thabilé
Thabilé 21.04.2023, 20:30 Uhr (Soiree)
Es
gibt Sängerinnen, die einen mit der einnehmenden Dringlichkeit ihrer Stimme
so tief im Inneren berühren, als wurde man von einer göttlichen Erscheinung
sanft in den Schlaf gestreichelt. Es gibt aber auch Sängerinnen, deren
Gesang mit solch majestätischer Wucht auf einen einkracht, dass man unter
dem massiven Gewicht der Worte nicht anders kann als nur noch regungslos zu
verharren. Und es gibt Sängerinnen, die einen mit ihrer Musik zum
Implodieren bringen und mit ihrer Stimme eine solche Kraft in einem
freisetzen, als hatte man einen aufputschenden Schirmchen-Cocktail aus
Glückshormonen zu sich genommen. Und es gibt wenige Ausnahmesängerinnen, die
all diese Facetten zugleich in sich vereinen. Eine von ihnen ist Thabilé.
Seit fünf Jahren lebt die 34-Jährige in Stuttgart, doch geboren und
aufgewachsen ist Thabilé im südafrikanischen Johannesburg. Genauer gesagt:
In einem Township namens Dlamini. Zur Musik gefunden hat Thabilé durch ihre
Mutter, die als Teil eines Chores die ganze Welt bereist hat. Mit einer
Bürste als Mikrofon in der Hand trällerte Thabilé bereits als Dreikäsehoch
ihre Lieblingsstücke vor dem Spiegel nach, wie es kleine Kinder eben gerne
tun. Doch für Thabilé war das Singen nie nur ein Spiel, nie nur eine Phase.
Es war mehr. Immer schon. Sie wusste, dass sie eines Tages Sängerin werden
will – auch wenn ihr anfangs noch der Mut fehlte, Stücke vor Publikum
vorzutragen. Doch weil ihre Liebe zur Musik größer war als ihre Angst, ging
sie mit 8 Jahren zu ihrem ersten Vorsingen – und überzeugte. So sang sie
erst im Schul-, später im Kirchenchor. Heute, ihr Traum ist längst wahr
geworden, singt sie für die ganze Welt.
Und die Liebe, die Thabilé für das Singen und ihre Musik empfindet, ist den
12 Songs ihres neuen Albums „Read My Lips“ in jeglicher Hinsicht anzuhören.
Da ist die musikalische Bandbreite, die Genres wie Jazz, Soul, Afro, Gospel,
Pop und R’n’B besonnen ineinanderfließen lässt. Da sind die musikalischen
Arrangements des hochtalentierten Produzenten Steve Bimamisa, die in ihrer
instrumentierten Klarheit ungemein fesseln, ohne aufdringlich zu sein. Da
ist Thabilés stimmliche Präsenz, die mit ihrer Vielfältigkeit und Perfektion
fast einschüchternd wirkt, wenn sie nicht gleichzeitig diese umarmende Wärme
verströmen würde. Und da ist nicht zuletzt die Tiefe und Sinnhaftigkeit, die
Thabilé den Songs wie „Read My Lips“, „The Promised Land“, „At Home“, „The
Garden Has Died“ oder „Melanin Vibes“ angedeihen lässt.
Über das Album sagt Thabilé: “Missing
a vital member of a family can have long-lasting
mental effects. This
album is about healing those scars caused by loss and abandonment.
And
just as the healing commences, it brings with it the much-needed self-love
and
confidence to you becoming the person of your dreams.”
Thabilé:
Gesang